Schriftliche Frage des Bundestagsabgeordneten Nicolas Zippelius zum Thema Digitalisierung und Bauen

Digitale Prozesse sind bereits in vielen Bereichen unseres Lebens nicht mehr wegzudenken und entwickeln sich mit stetiger Geschwindigkeit immer weiter. Besonders die Baubranche könnte durch fortschreitende Digitalisierung die Effizienz und Sicherheit im Bauwesen erhöhen und für eine Senkung der Baukosten sorgen. Das gilt gleichermaßen für Bauunternehmen, als auch für Bürgerinnen und Bürger welche ein Bauvorhaben anstreben.

“Für Bauwillige muss langfristig der Weg des Antrags- und Genehmigungsprozesses vereinfacht werden! Dies kann nur gelingen, wenn auf beiden Seiten ein zeitgemäßer, digitaler Fortschritt erfolgt”, so Zippelius.

Um zu diesem wichtigen Thema genaue Informationen zu bekommen, hat der Bundestagsabgeordnete Nicolas Zippelius, eine schriftliche Frage an das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, bezüglich geplanter Vorhaben, Programme und Strategien im Bereich Digitalisierung und Bauen gestellt.

Frage:

“Welche Vorhaben, Programme oder Strategien im Bereich Digitalisierung und Bauen plant die Bundesregierung in den kommenden Jahren bis zum Ende der Legislatur?”

Antwort:

Die Bundesregierung bringt die Digitalisierung des Bauwesens in verschiedenen Bereichen voran, einschließlich Hochbau, Verkehrsinfrastruktur und Breitbandausbau.

Mit dem Building Information Modeling (BIM) werden Planungsprozesse effizienter, kostengünstiger und transparenter. Im Bereich des Bundes planen und unterstützen das Bundesministerium für Digitales und Verkehr und das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in enger Zusammenarbeit mit den Vorhabenträgern den Einsatz der BIM-Methodik im Bereich des Bundeshochbaus, der Bundeswasserstraßen, der Bundesfernstraßen sowie der Eisenbahnen des Bundes. Dies soll insbesondere auch die Kosten für den Wohnungsbau senken. Bau- und Immobilienwirtschaft sowie alle Ebenen der Verwaltung werden bei der Umsetzung unterstützt.

Die von der Bundesregierung etablierte Initiative „BIM Deutschland – Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens“ leistet technische Beratung für die öffentlichen und privaten Vorhabenträger, beteiligt sich an der Entwicklung von nationalen und internationalen BIM-Standards sowie Normen und stellt die Vernetzung mit Branchenakteuren her. Das für Mitte 2022 geplante BIM-Portal kann von der gesamten Bau-, Infrastruktur- und Immobilienbranche und allen beteiligten Akteuren genutzt werden.

Im Rahmen der Umsetzung des Onlinezugangsgesetztes bringt der Bund in enger Zusammenarbeit mit den Ländern die Digitalisierung der Antrags-, Genehmigungs- und Bürgerbeteiligungsprozessen voran.

Die Bundesregierung fördert auch Forschung und Innovationen zum digitalen Planen und Bauen, zum Beispiel den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Die für diese Legislaturperiode geplante Erarbeitung einer BIM-Strategie wird maßgeblich vom übergreifenden Konzept eines „digitalen Zwillings“ für Bau und Infrastruktur in Deutschland geprägt sein.

Darüber hinaus wird die Digitalstrategie, die unter Federführung des BMDV erstellt wird, das Zielbild für den digitalen Fortschritt in Deutschland formulieren. Diese Dachstrategie wird für eine Verbindung von digitalpolitischen Schwerpunktmaßnahmen der Ressorts sowie den vertiefenden Strategien wie Gigabit- und Datenstrategie sorgen.

Nicolas Zippelius | Nicolas Zippelius
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