Am Donnerstag, den 15. Februar besuchte der CDU-Bundestagsabgeordnete Nicolas Zippelius gemeinsam mit dem Brettener Bürgermeister Michael Nöltner, sowie dem Vorsitzenden der CDU Bretten, Daniel Kößler, und dem CDU-Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats, Martin Knecht, die Rechbergklinik in Bretten. Nach den vorangegangenen Besuchen in den SRH-Kliniken in Karlsbad und Waldbronn galt es auch in Bretten der Wertschätzung und Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen. Zippelius überreichte Roland Walther, Regionaldirektor der RKH-Kliniken, stellvertretend für die Belegschaft einen symbolischen Präsentkorb als Zeichen der Anerkennung für den unermüdlichen Einsatz und die hingebungsvolle Arbeit, die vor Ort geleistet wird.
Die Lage in den Krankenhäusern ist nach wie vor stark angespannt: Vor allem die Emigration der pflegerischen Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen seit der Corona-Pandemie sei laut Walther beispiellos. Die Akquise ausländischer Pflegefachkräfte erachtet er dabei als einen starken Hebel, den man weiter forcieren müsse. Die Attraktivität des Berufsfeldes zu erhöhen, sei eine essenzielle Aufgabe der Politik, um die fehlenden Arbeitskräfte anzulocken.
Zippelius hierzu: „Unser Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist äußerst liberal und entwickelt sich stetig durch die Anerkennung zusätzlicher Abschlüsse weiter. Wir können Fachkräften aber keine finanziellen Anreize bieten, da man in Deutschland mehr vom Brutto abgeben muss als in vergleichbaren anderen Ländern.“
Doch nicht nur im pflegerischen Bereich gibt es große Defizite. Auch die 14 vakanten Hausarztstellen im Kreis Karlsruhe machen den beiden Kliniken in Bretten und Bruchsal zu schaffen: Patienten finden schlichtweg keine Hausärzte für medizinische Fälle, die eigentlich der ambulanten Versorgung zuzuordnen sind. Infolgedessen werden sie in der Notaufnahme vorstellig, was die Durchlaufzahlen enorm erhöhte und letztlich sogar für schlechte Schlagzeilen sorgte.
In Hinblick auf die Krankenhausstrukturreform warnt Walther vor einer blinden Spezialisierung der Kliniken, die er durchaus grundsätzlich unterstützt. Die Station der Palliativmedizin würde ebenjener Reform zum Opfer fallen, da das Angebot der Rechbergklinik gemessen am Bedarf zwar ausreichend aufgestellt ist, die vergleichsweise geringen Fallzahlen einer Fortführung der Station aber im Wege stehen würden. Die Folgen für Angehörige wären verheerend. Doch Zippelius belässt es nicht bei dem Präsentkorb und verspricht seine Unterstützung im politischen Berlin. Er unterstreicht abschließend nochmals deutlich: „Das, was das medizinische und pflegerische Personal sowie alle pflegenden Angehörigen leisten, ist nicht allein mit Dank und Anerkennung aufzuwiegen. Die aktuelle Lage, in der sich die Pflege befindet, gehört zu den drängendsten Herausforderungen in unserem Land.“