Ein Jahr Untätigkeiten in der Games-Förderung

Der von der Bundesregierung am 4. Mai 2023 eingeleitete Förderstopp im Bereich der Games-Förderung hält weiterhin an. Seitdem konnten keine neuen Förderanträge bewilligt werden und insbesondere kleinere Entwicklerstudios, die auf Unterstützung angewiesen sind, fehlt jegliche Planungssicherheit.

Das im Bundeshaushalt 2024 weitere 100 Millionen Euro Förderbudget für den Zeitraum 2024-2026 bewilligt wurden, hilft bisher leider nur auf dem Papier. Das liegt zum einen daran, dass dieser Fördertopf, der damit für 2024 immerhin 33,3 Millionen Euro beträgt, nicht wie die bisherige Förderung im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) liegt, sondern im Bundeskanzleramt bei der Beauftragten für Kultur und Medien, Claudia Roth.

„Die Zuständigkeitsaufteilung im Rahmen der Games-Förderung des Bundes ist eine unnötige Verkomplizierung eines ohnehin schon reichlich kritisierten Bewerbungsprozesses“, so Nicolas Zippelius, direkt gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis Karlsruhe-Land. Verschlimmert werde dies laut Zippelius zusätzlich dadurch, dass bisher keinerlei Ausrichtung, Bewerbungs- oder Bewilligungsprozess für dieses Budget festgelegt wurde. Daher sind, wie aus einer kürzlich gestellten, schriftlichen Einzelfrage von Nicolas Zippelius hervorgeht, bis Stand heute auch noch keinerlei Mittel aus diesem Zusatzbudget geflossen.

Auch die zuletzt vom Parlamentarischen Staatssekretär, Michael Kellner, vorgestellten Vorschläge für neue Eckpunkte der Games-Förderung im BMWK sind nicht in der Lage die Branche zu beruhigen. So beinhalten die für 2025 vorgestellten Förderrichtlinien unter anderem eine Mindestprojektgröße von 400.000 Euro und schließen damit zahlreiche, bisher qualifizierte Studios aus. Bereits Ende vergangenen Jahres, mussten einige namenhafte deutsche Entwicklerstudios aufgrund fehlender Mittel, Personal abbauen – Tendenz steigend.

„Mit den nun geplanten Förderrichtlinien lässt die Bundesregierung kleine Entwicklerstudios komplett im Regen stehen und schadet damit dem Erfolg des Game-Standorts Deutschland. Außer Ankündigungen hat die selbst ernannte „Fortschrittskoalition“ nichts geliefert und zeigt einmal mehr, dass Innovation und Wettbewerbsfähigkeit bei der Ampelregierung keine Priorität besitzen“, so Zippelius.